Immer wieder schön, diesmal woanders: Die traditionelle Werkschau der Ateliergemeinschaft Labor lockte am Messe-Mittwoch in die Ehemalige Diamantbörse in der Stephanstraße.
Zwölf Jahre ist es her, dass die Ateliergemeinschaft Labor, eine bunte Truppe aus Illustratoren, Grafikern und Textern, ihre Räume in Frankfurt-Sachsenhausen bezogen hat. Seitdem gibt’s pünktlich zur Buchmesse eine Werkschau mit Party. Warum, so die berechtigte Ausgangsfrage der inzwischen rund ein Dutzend Laboranten, endlos durch die Hallen kurven, wenn man den Betrieb punktgenau in die eigenen Räume lotsen kann? Das ging lange gut – im letzten Jahr allerdings gab es Ärger mit der Nachbarschaft, die das trubelige Künstlervolk nebst Gästen zu laut fand. Und deshalb mit dem Ordnungsamt drohte.
Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch: In diesem Fall war’s das Kulturamt, das die 12. Ausgabe der „Laborproben“ unters Dach von OPEN BOOKS hob – und die Ma*-Räume in der Ehemaligen Diamantenbörse als hippe Ausstellungs- und Partylocation anbot. Ganz umsonst. Wo also demnächst noble Eigentumswohnungen entstehen sollen, konnte man, zwischen Pulks wuselnder Kinder aller Altersstufen, die neuesten Kreationen der Laboranten inspizieren – von den Büchern von Anke Kuhl oder Moni Port übers Spielzeug-Design der „Neuen Freunde“ bis zu Philip Waechters gezeichnetem Tagebuch. Ein Fest, auf wohltuende Weise anders als manche zwangslockere Verlagsparty in der Nachbarschaft. Das Beste wäre, die Sache mit den Eigentumswohnungen zöge sich noch eine Weile hin: Die Diamantenbörse würde sich auch 2011 als Messemittwochs-Hangout wärmstens empfehlen." Börsenblatt für dem Deutschen Buchhandel, 7.10.2010, Text © Nils Kahlefendt
Montag, 18. Oktober 2010
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