Montag, 24. August 2009

Lauter lustige Läuse

Bastelvergnügen bei der Kinder-Künstler-Matinee:

"Spätestens von heute an wird in Schulen und Kindergärten wieder Jagd auf sie gemacht: die Kopfläuse. Und jedes Kind hofft dann, dass bei ihm keine gefunden werden. Am allerletzten Ferientag aber ist das ganz anders, da will fast jedes Kind eine haben. Kein Wunder, denn hier bei der Kinder-Künstler-Kritzel-Matinee in der Orangerie des Kinderschutzbunds, sitzen die Läuse nicht versteckt an den Haarwurzeln und sorgen für juckende Köpfe - sie hocken vielmehr auf Haarreifen und Klammern, sie sind aus Papier ausgeschnitten und bunt bemalt. Deshalb sehen die meisten dieser Läuse auch eher aus wie schillernde Käfer oder lustige Raupen.

Entscheidend ist an diesem Vormittag, zu dem der Beltz-Verlag eingeladen hatte, nämlich nicht die naturgetreue Nachbildung, sondern der Spaß am Malen, Basteln und Zeichnen. Den hatten auch die Kinder, die die mehr als 500 Bilder für den Großen Sommer-Malwettbewerb von "Unserer Seite" (der am Mittwoch erscheinenden Kinderseite dieser Zeitung) eingeschickt hatten. Viele der Einsender sind auch an diesem Vormittag in die Orangerie gekommen, um zu sehen, was die anderen Kinder geschickt haben. Vier Motive aus dem Kinder-Künstler-Kritzelbuch der Frankfurter Ateliergemeinschaft Labor hatte es da gegeben: eine Pizza, eine Unterwasserwelt, Blumentöpfe und einen unappetitlichen Haufen. Diese Vorlagen hatten die Kinder dann während der Ferien mit Phantasie und Farbe ergänzt. Für die Jury, der die Labor-Künstler Kirsten Fabinski, Christopher Fellehner, Zuni Fellehner, Anke Kuhl, Jörg Mühle, Moni Port, Natascha Vlahovic, Philip Waechter und Claudia Weickert sowie vom Verlag Barbara Gelberg und Bettina Schaub angehörten, war es eine schwierige Aufgabe, daraus die Preisträger zu wählen. Die Namen der Gewinner und die schönsten Bilder werden am Mittwoch auf der Kinderseite veröffentlicht.

Wie bei den Wettbewerbseinsendungen entscheiden sich auch an der Pizza-Station in der Orangerie die meisten Kinder für den klassischen Belag: Tomaten, Käse und Salami. So einige legen aber auch noch einen ganzen Fisch mit in den stilechten Pizza-Karton. Nebenan entstehen lauter grausige Tütenmonster unter der Regie von Philip Waechter und Moni Port. Dort werden Augen und Münder ausgeschnitten und gruselige Fratzen auf die schlichten Packpapier-Tüten geklebt, noch ein paar Armlöcher, und fertig ist das perfekte Halloween-Kostüm. Aber so weit ist es ja noch nicht, und so schnallen sich viele Mädchen ihre kunterbunt gestalteten Schmetterlingsflügel um und flattern durch den Günthersburgpark."

FAZ, vom 24.August 2009,

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